Der Begriff "Wiener Naht" bezeichnet eine Teilungsnaht, die bei der Damenoberbekleidung häufig Verwendung findet. Diese Teilungsnaht verläuft bogenförmig vom Armausschnitt mit einem leichten Schwung nach unten bis zur Taille oder – bei Blusen – bis zum Saum. Die Wiener Naht ersetzt bei Oberteilen, Kleidern und Mänteln den Brustabnäher am Vorderteil und verleiht dem Kleidungsstück eine figurbetonende, taillierte Form. Gerne werden Wiener Nähte für festliche Damenmode genutzt: So bekommen Trachtenkleider und Dirndl dank einer Wiener Naht ihre Form. Auch schlichtere Hochzeitskleider, wie das Kleid von Meghan Markle entfalten durch figurbetonende Wiener Nähte eine ganz besondere Wirkung.
In der Herrenbekleidung findet sich die Wiener Naht seltener. Aber auch dort wird sie als Teilungsnaht im Rücken, zum Beispiel bei Sakkos, eingesetzt. Hier wird sie auch als "Flankennaht" bezeichnet.