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Die feine englische Art
Die feine englische Art
Doch warum werden Racing Teams aus Großbritannien immer noch mit dieser traditionellen dunkelgrünen Farbe in Verbindung gebracht? Begeben Sie sich mit uns auf Spurensuche zu den Anfängen des britischen Motorsports. Denn Teams mit Rennwagen in Racing Green waren schon früh erfolgreich und eroberten Spitzenpositionen in den ersten Autorennen.
DER VORLÄUFER DES GRAND PRIX
Alles begann 1899 als ein vermögender amerikanischer Zeitungsverleger, James Gordon Bennett Jr., sich dafür entschied, Autorennen zu veranstalten. Er gründete den Gordon Bennett Cup, der Beginn des heute bekannten jährlichen GrandPrix Racings – damals ein einzigartiges Event, bei dem verschiedene Länder gegeneinander antraten, um zu beweisen, wer das bessere Auto herstellte.
Das jeweils nächste Rennen fand beim letzten Gewinner statt: So war es 1903 endlich so weit, dass der Gordon Bennett Cup nach dem Sieg des Briten Selwyn Edge (Napier) in England ausgetragen werden sollte. Leider gab es ein großes Problem, denn per Gesetz durfte kein Wagen in England schneller als 12 Meilen (20 km) in der Stunde fahren – Motorsport war praktisch illegal. Die Lösung des Problems bestand in einem Umzug nach Irland, denn auf irischen Straßen gab es kein so striktes Speedlimit. Um den Iren für ihre Gastfreundschaft zu danken, strich man in Anlehnung an die Grüne Insel die britischen Rennwagen in einem dunklen Grün.
Doch wie genau sieht das British Racing Green aus? Einen Standard für diese Farbe gibt es nämlich nicht. Die Farbbezeichnung ist nicht geschützt und eigentlich nur ein Oberbegriff für verschiedene dunkle Grüntöne. Jedes britische Rennfahrerteam zeigt deshalb eine andere Interpretation des "Racing Green". So zeigte Bentley in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts im berühmten 24-Stunden-Rennen von Le Mans ein dunkleres, mehr olivfarbenes Racing Green. Übrigens gewann Bentley 1924 und ab 1927 vier Jahre in Folge mit seinen grünen Rennwagen.
In der Formel 1 dominierten britische Teams wie BRM, Brabham Racing, Cooper und Lotus in den 50er- und 60er-Jahren ebenfalls die Siegertreppchen. Den Anfang machte Brabham Cooper mit seinem neuen dunkelgrünen Design und den zwei weißen Streifen. In den frühen 60er-Jahren sorgten Graham Hill 1962 und Jim Clark 1963 und 1965 mit ihren Rennwagen im Racing Green für Aufsehen. Der Lotus von Jim Clark in der Farbkombination Grün-Gelb stellte eine neue Variante dar. Und obwohl Jeb Brabham Australier war, wurde sein gleichnamiges Rennteam im Vereinigten Königreich gegründet – natürlich mit Rennwagen in British Racing Green. Hier sorgte ein goldener Streifen in der Mitte für einen frischen Look. Seinen ersten Titel gewann Brabham Racing im Jahr 1966.
Nachdem Lotus 1968 das Racing Green zugunsten der Farben seines Sponsors Golden Leaf aufgegeben hatte, und fortan in Rennwagen in der Farbstellung Rot-Gold-Weiß auftrat, verschwand das British Racing Green im Motorsport allmählich als typische Farbe für die britischen Rennautos.
Doch im Jahr 2000 kehrte das Grün mit den Rennwagen von Team Jaguar erstmals zurück. Leider brachte das Racing Green Jaguar keinen großen Erfolg, denn das Team konnte in fünf Jahren nur zwei Podiumsplätze erobern.