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Die feine englische Art
Die feine englische Art
VOM CLAN- ZUM FIRMEN-TARTAN
Der älteste in Schottland gefundene Karostoff ist der "Falkirk Tartan" aus etwa 300 n. Chr., der ein Hahnentrittmuster zeigt. Der älteste echte Tartan, der "Glen-Affric-Tartan" aus dem 16. oder 17. Jahrhundert, besitzt die typischen Ober- und Unterkaros in vier Farben.
Regionale Tartans, die oft von lokalen Webern gefertigt wurden, variierten je nach Gebiet, und Familien aus derselben Region trugen ähnliche Muster. Während Clantartans bekannt sind, gibt es auch regionale und moderne irische und walisische Tartans, die verschiedenen Counties zugeordnet sind. Vielfarbige Tartans waren ein Zeichen von Reichtum, während ärmere Schotten einfachere, einfarbige Stoffe trugen.
Was ist der Unterschied zwischen Tartan, Kilt, Plaid & Glencheck?
Der Glencheck ist ein schottisches Karomuster in Grautönen, weniger farbenfroh als Tartans. Tartankilts sind beliebt, aber Kiltröcke gibt es auch in Uni. Plaids, englische Wolldecken werden oft mit Schottenkaro verziert.
Was verrät das Karomuster auf Kilts?
Traditionelle Kilts in den Farben der Clantartans verraten die Zugehörigkeit zu einem bestimmten, schottischen Clan. Moderne Tartankilts geben heute nur noch Auskunft über den modischen Geschmack seines Trägers.
Wie werden Tartans hergestellt?
Die Tartanmuster werden meist direkt in den dichten Wollstoff gewebt. Naturfasern wie Baumwolle und Leinen eignen sich auch, um Tartanstoffe zu weben.
Wie kann ich die Qualität eines Tartans beurteilen?
Hochwertige Tartans sind dicht gewebt aus reiner Schurwolle, mit symmetrischem Karomuster. Renommierte schottische und irische Weber können auf eine jahrhundertealte Erfahrung in der Herstellung qualitativ hochwertiger Tartanstoffe zurückblicken.
Kann jeder Schottenkaros tragen?
Sie müssen nicht unbedingt Clanmitglied sein, um einen Tartan tragen zu dürfen. Nur wenige Tartans sind Clanchefs oder der Königsfamilie vorbehalten. Neuestes Beispiel: der für King Charles III. entworfene Tartan. Er darf nur vom englischen König höchstpersönlich getragen werden. Im Sommerurlaub auf Schloss Balmoral trägt Charles auch gern Kilt im gleichnamigen Tartan. Der von Prinz Albert, Königin Viktorias Ehemann entworfene Balmoral Tartan ist ebenfalls der englischen Königsfamilie vorbehalten.
Gab es ein Verbot, Tartans zu tragen?
Als Symbol der schottischen Rebellen wurde das "Highland Dress" 1746 mit dem "Dress Act" verboten. Das Verbot war Teil des Versuchs, die Highland-Kultur und eine eigenständige schottische Identität zu unterdrücken. Erst vierzig Jahre später war Tartan und Kilt tragen wieder erlaubt.
Wer machte Tartans wieder populär?
Im viktorianischen England machte Queen Victoria, die ein Faible für alles Schottische hatte, das Tragen von Tartanstoffen populär. Im 20. Jahrhundert trug die britische Modedesignerin Vivienne Westwood mit ihrer Punkmode zum Revieval des Schottenkaros bei.
Ja der schottische Stoff hat es sogar auf den Mond geschafft. Der Astronaut Alan Bean nahm 1969 ein Stück Tartanstoff mit auf seine Reise zum Mond. Der MacBean Tartan ist natürlich der Clantartan seiner schottischen Vorfahren.
Leider liegt die Herkunft des Tartans im Dunkeln. Erstmals erwähnt wurde der Begriff 1471 als König James III. "tartane" für seine Kleidung orderte. Vermutlich gibt es eine Verbindung zu dem altfranzösischen Wort "tertaine" oder dem spanischen "tiritana". Es beschreibt eine bestimmte Art von Stoff.
Unglaublich aber wahr, das erste weltweit vorgestellte Farbfoto zeigt eine Tartanschleife. Es wurde zwar nicht von James Clerk Maxwell selbst hergestellt, aber der schottische Physiker bewies 1861 seine Theorie der additiven Farbmischung mit dem Farbfoto des schottischen Erfinders Thomas Sutton.
Laut dem schottischen Tartanregister ist der Ogilvie Tartan der Tartanstoff mit den meisten Farbveränderungen. Stolze 96 verschiedene Farbvariationen müssen für diesen Tartanstoff von 1812 gewebt werden. Er ist auch bekannt als Drummond of Strahallan Tartan.
Vielleicht wissen Sie schon, dass es auch irische und kanadische Tartans gibt. Aber war Ihnen bekannt, dass es seit Dezember 2022 auch einen deutschen Tartanstoff gibt? Ein Schottland-Fan aus Krefeld-Uerdingen hat für seine Stadt einen Tartan im offiziellen Tartanregister eintragen lassen. Dafür hat er sich mit einem schottischen Kilthersteller zusammengetan und einen sehr farbenfrohen Tartan in Rot und Blau kreiert. Die Farben des Stadtwappens von Uerdingen wirken zwar nicht besonders traditionell, aber dieser Tartan ist auf jeden Fall einzigartig.
Natürlich wissen Sie, dass die beliebten Schottenröcke gerne aus Tartanstoffen hergestellt werden. Aber wussten Sie, dass der Tweed sozusagen in verschiedenen "Gewichtsklassen" angeboten wird? Es gibt den Heavy Tweed mit 16oz und leichte Tweedstoffe, die nur 10oz wiegen. Dazwischen liegen die meisten Tartankilts mit 12 bis 13oz. Eine Unze (oz) entspricht übrigens ungefähr 30 Gramm.
Wer hätte gedacht, dass ein ehemaliger Grafikdesigner aus Abroath den ersten AI Tartan entwickeln würde? Zusammen mit ChatGTP wurde diese überaus symbolische Farbkombination erstellt. Rot steht für die Leidenschaft und Kreativität, die KI-Entwickler antreibt, Marineblau für das Wissen, Grautöne für die Unvoreingenommenheit und den Weg des Lernens mit KI, während Grün auf die Auswirkungen der KI auf die Umwelt verweist. Natürlich darf beim Thema Informatik Zahlensymbolik nicht fehlen. Die Fadenanzahl des Tartans – 42 – verweist auf den Roman von Douglas Adams von 1979, in dem die Zahl als Anwort auf alle Fragen präsentiert wird. Auch der Eintrag ins schottische Tartanregister ist nicht zufällig am 24. Oktober erfolgt. Ist dieses Datum doch der Todestag des amerikanischen Informatikers John McCarthy, der als Gründervater der künstlichen Intelligenz gilt.
Die meisten Filme nutzen, wenn das Kostümdepartment gut recherchiert, historische Tartans aus der Zeitperiode. Im besten Fall sogar den passenden Clantartan, wie bei der aufwendigen Produktion von "Outlander". Aber ganz selten werden Tartanstoffe extra für einen Film kreiert. Wie der Braveheart Tartan für Mel Gibson. Gordon Cavell von Islay Woollen Mill arbeitet mit dem Kostümdesigner des Films zusammen und kreierte den etwas unauffälligen Tartan-Tweed.
Natürlich will auch Schottland die verstorbene Prinzessin Diana ehren. Und was läge näher als ein Tartanmuster? Das Princess Plaid zeigt eine Variation des Royal Stewart Tartans in den Farben des Union Jack. Es gibt auch eine feminine Variante in Pastelltönen mit Rosa.
Nach Filmen, KI und einer verstorbenen Prinzessin erscheint es nicht mehr so abwegig einen Tartan für eine Comicfigur zu erschaffen. In diesem Fall für Oor Wullie aus der Sunday Post. 2010 zum 75. Jubiläum bekam Schottlands berühmteste Comicfigur ihren eigenen Tartanstoff. Sein Design basiert auf dem Black Watch Tartan. Silbergrau steht für den Anglerhut, den Wullie gerne trägt und gelb für das goldene Haar der Comicfigur aus Schottland. Wullie is übrigens ein beliebter Spitzname in Schottland für Jungs, die William heißen.
Die Barbour Tartans sind zu einem unverwechselbaren Erkennungszeichen des englischen Traditionslabels geworden. Vom Tartanschal bis zum Tartanhemd: ohne das Schottenkaro kommt keine neue Kollektion aus. Das Basismuster für alle Barbour Tartans stammt aus der Grafschaft Ayrshire an der Westküste Schottlands. Aus dieser Gegend kommt die Familie der Firmengründer ursprünglich.
Der Black Watch Tartan ist das traditionelle Muster des einzigen schottischen Regiments in der britischen Armee, dem Royal Regiment of Scotland. Dieses Tartanmuster basiert auf dem Schottenkaro des einflussreichen Campbell Clans und diente für andere Schottenkaromuster wie den Gordon Tartan als Vorbild.
Der rote Stewart Tartan ist heute eng verbunden mit der Punkmode, wurde jedoch im 18. Jahrhundert schon vom Anführer der schottischen Aufständischen "Bonnie Prince Charlie" getragen. Heute gibt es über 60 Varianten des Stewart Tartans.
Selbst Königin Victoria liebte das Schottenkaro und ließ Balmoral Castle damit einrichten. Ihr Gemahl, Prinz Albert, entwarf 1853 den "Balmoral Tartan", der nur von Mitgliedern des Königshauses getragen werden darf. Der Balmoral Tartan erinnert an den Granit von Royal Deeside in Aberdeenshire. Eine neue Variante dieses Schottenkaros wurde extra für King Charles III. entworfen.
Die größte Bandbreite an Tartanmode bietet zweifelsohne Barbour. Neben seinen beiden klassischen Tartans, dem Dress und Classic Tartan können Fans der schottischen Karostoffe in nahezu jeder neuen Kollektion auch einen neuen Schottenstoff entdecken.
Tartankils sind die Spezialität des irischen Modelabels O´Neil of Dublin. Die klassischen Schottenröcke mit dem modernen Schottenkaro werden bei THE BRITISH SHOP als Midi- und Mini-Kilt jedoch nur für die Damen angeboten.
Die von klassischen Clantartans inspirierten Karoschals von John Hanly sind ein Highlight der Herbst- und Winterkollektion bei THE BRITISH SHOP. In frischen Farben und mit modernem Schottenkaromuster beweisen die irischen Tartanschals wie farbenfroh die sonst so eher dunklen Tartans designt werden können. Und wer im Winter noch eine warme Kuscheldecke mit dem typischen Schottenmuster sucht, dem empfehlen wir die weichen irischen Plaids von John Hanly.
Die Tartanschals von Lochcarron of Scotland werden noch vor Ort in Schottland gewebt. Feinste britische Wolle und modernes Design, das auf authentischen Tartanmustern schottischer Clans beruht, zeichnen die Karoschals von Lochcarron aus.
Auch die Karoschals und Plaids von Johnstons of Elgin werden noch in Schottland produziert. Die Mühle in Elgin ist eine der letzten verbliebenen vertikal integrierten Mühlen Schottlands. Jeder einzelne Schritt der Produktion findet innerhalb dieser Mühle statt.