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Sakko-Ratgeber

Alles über das Basic für den klassischen Look

Es gibt wohl kaum ein Kleidungsstück, das den Stil eines Gentleman so präzise auf den Punkt bringt wie das Sakko. Die Wahl des richtigen Sakkos zeugt von einem untrüglichen Gespür für Qualität und Stil. Längst mehr als nur ein Teil des dreiteiligen Anzugs, ist das Sakko ein vielseitiger Begleiter, der von formeller Eleganz bis hin zu entspannter Lässigkeit jede Facette des guten Geschmacks meisterhaft bedient.

Doch was unterscheidet ein gutes von einem exzellenten Sakko? Wie erkennen Sie die perfekte Passform und meistern die Kunst, es für jeden Anlass stilsicher zu kombinieren?

Dieser Ratgeber begleitet Sie auf dem Weg zum wahren Kenner. Wir zeigen Ihnen, worauf es bei der Qualität ankommt, wie Sie die ideale Silhouette für sich finden und wie die zeitlosen Klassiker – vom Tweedsakko bis zum Club Blazer – ihre volle Wirkung entfalten. Entdecken Sie die Souveränität, die ein perfekt gewähltes Sakko verleiht.

Qualität & Stil

Herrensakkos im englischen Stil

Ein englisches Sakko ist mehr als nur ein einfaches Jackett. Der englische Stil verleiht Sakkos zeitlose Eleganz, eine subtile Harmonie von Schnitt, Stoff und Verarbeitung. Ein Kenner erkennt die Merkmale des englischen Stils auf den ersten Blick. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten sollten, um die Qualität Ihres neuen Sakkos zu beurteilen.

Sechs Mermale des English Cut

Der englische Schnitt ("English Cut") ist aus der Tradition des Reitsports entstanden und unterstützt eine natürliche, aber definierte Silhouette. Er unterscheidet sich deutlich von legeren italienischen oder amerikanischen Schnitten und lässt sich an folgenden sechs Charakteristika erkennen:

  • Eine natürliche Schulterpartie: Statt steifer, dominanter Polsterung folgt die Schulterlinie der natürlichen Körperform. Dies unterstützt den Tragekomfort.
  • Eine leichte Taillierung: Das Sakko ist dezent tailliert und verleiht dem Träger eine elegante, schlanke Silhouette und verkörpert nebenbei britisches Understatement.
  • Hohe Armlöcher: Wesentliches Merkmal sind die hoch angesetzten Armlöcher. Dies bietet überraschend viel Bewegungsfreiheit, da sich der Rest des Sakkos beim Heben der Arme kaum mitbewegt.
  • Doppelte Seitenschlitze: Markantestes Merkmal sind die zwei Schlitze an der Rückseite. Dieses Design stammt ursprünglich aus der Reitkleidung. Die Schlitze verhinderten, dass das Sakko auf dem Pferderücken unschön aufgestaucht wurde. Heute sorgen sie dafür, dass das Sakko beim Sitzen oder bei den Händen in den Hosentaschen glatt fällt und die Rückenlinie nicht bricht.
  • Schräge Pattentaschen ("Slanted Pockets"): Oft mit einer zusätzlichen Billetttasche ("Ticket Pocket") versehen, sind auch ein Erbe aus der Reitbekleidung und verleihen dem Sakko eine dynamische Note.
  • Einreiher mit zwei bis drei Knöpfen: Klassischerweise sind englische Sakkos Einreiher mit zwei oder drei Knöpfen, wobei der unterste Knopf traditionell offen gelassen wird.

Die Seele des Sakkos

Stoffqualitäten

Traditionell werden für englische Sakkos festere Schurwollstoffe verwendet. Schottischer Tweed aus Harris und der irische Donegal Tweed unterstützen die strukturierte, etwas steifere Form der englischen Sakkos und tragen zu ihrer Langlebigkeit bei. 

TIPP

Erstklassiger Tweed zeichnet sich durch ein festes, dichtes und griffiges Gewebe aus. Er fühlt sich nicht übermäßig steif an, ist aber fester und schwerer als andere Wollgewebe. Eine lebendige Melange aus verschiedenen Farbtönen, die einzigartigen Donegal Flecks, die wie zufällig in den Stoff eingestreut wirken, sind ein gutes Qualitätsmerkmal. Und achten Sie bei Harris Tweed auf das berühmte Emblem, das von der Harris Tweed Authority vergeben wird und die Echtheit des handgewebten Wollstoffs garantiert.

Wahre Qualität offenbart sich aber nicht nur in Schnitt, Passform und der Stoffqualität. Es sind die kleinen Details, die oft erst auf den zweiten Blick ins Auge fallen. Achten Sie auf diese drei Merkmale:

  • Ein sauber eingenähtes Futter aus atmungsaktiven Materialien wie Viskose trägt maßgeblich zum Tragekomfort bei. Sommer-Sakkos sind oft nur halb gefüttert („Half Lined“), um sie leichter und luftiger zu machen.

Fünf häufige Passformprobleme

Vier Körperpartien sollten Sie für eine perfekte Passform besondere Aufmerksamkeit schenken: der Schulterpartie, dem Kragen, der oberen Brustpartie und dem Rücken.

Problem 1: Shoulder Divot
Kaum ein Passformfehler ist gravierender, deswegen sollten Sie vor allem darauf achten, dass Ihr neues Sakko an den Schultern perfekt passt. Eine Schulterdelle, bzw. sichtbare Falte oder Einkerbung des Stoffes an der Stelle, an der der Ärmelkopf auf die Schulter des Sakkos trifft. Anstatt einer glatten, sauberen Linie bricht der Stoff dort ein und hinterlässt eine unschöne Delle.

Lösung: Stark strukturierte britische Schultern können kleinere Passformprobleme kaschieren. Im Gegensatz zur neapolitanischen Schulter, bei der jede Abweichung sofort sichtbar wird. Die weiter oben angesetzten Armlöcher der englischen Sakkos können dem Problem der "Sleeve Pitch", falscher Ärmelansatzwinkel entgegenwirken. 

TIPP

Priorisieren Sie immer die richtige Passform an der Brust und Schulterpartie. Ein Sakko muss vor allem hier passen und weniger eine schmale Taille erzeugen.

Problem 2: Collar Gap
Die Kragenlücke ist ein sichtbarer Abstand zwischen dem Kragen des Sakkos und dem Hemdkragen. Am deutlichsten fällt dies im Nackenbereich auf. Ein gut sitzendes Sakko sollte den Nacken sauber umschließen. Der Sakkokragen liegt glatt am Hemd an. 

Problem 3: Lapel Bowing
Das Revers sollte bei einem perfekt sitzenden Sakko flach auf der Brust aufliegen, nicht abstehen und nicht nach außen wölben. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass das Sakko in der Brustpartie zu klein ist für seinen Träger. 

Problem 4: X-förmige Falten
Es gibt zwei Formen dieses Phänomens. Wer einen körpernahen Schnitt bevorzugt, für den ist ein anmutiges "X", dass sich bildet, wenn der Träger sich bewegt, ein Zeichen für eine schmeichelhafte Silhouette. Sind die x-förmigen Falten oder Zuglinien, die vom Schließknopf des Sakkos ausgehen, aber bereits im ruhigen Zustand sichtbar, zeigen sie der Stoff ist gespannt und gestresst. Begleitet wird der zu enge Sitz durch ein abstehendes Revers und auseinanderklaffende Schöße. Trifft alles drei zu, ist das Sakko wirklich zu eng.

TIPP

Ein guter Test, um zu erkennen, ob das Sakko zu eng ist: Versuchen Sie eine Faust oder drei Finger zwischen das geschlossene Sakko und den Oberkörper zu schieben. Gelingt das nicht oder spannt das Sakko zu stark, ist die Taillierung zu eng.

Problem 5: Falten im Rücken 

Der Rücken des Sakkos sollte glatt fallen und eine saubere Linie bilden. Falten und Zuglinien sind ein deutliches Zeichen für Passformprobleme:

  • Horizontale Falten über den Schulterblättern deuten darauf hin, dass das Sakko im Rücken zu eng ist und Ihre Bewegungsfreiheit einschränkt.
  • Vertikale Falten stehen für das Gegenteil, das Sakko ist zu weit und fällt zu locker an den Schultern herunter.
  • Die Rückenschlitze sollten flach und geschlossen liegen. Wenn sie abstehen oder aufspringen, ist das Sakko um die Hüften und am Gesäß zu eng.

Sakkogrößen & Passformen

Die meisten Sakkos der Marken Charles Robertson und Kinbury werden in der klassischen Passform Regular Fit angeboten. Im Gegensatz zum Slim-Fit-Sakko sind Herrensakkos in Regular Fit zwar figurbetont, aber bequem. Eine leicht taillierte Passform und der gerade Schnitt stehen fast jeder Figur. Einige ausgewählte Modelle von Wellington of Bilmore erhalten Sie in Modern Fit. Diese moderne, etwas schlankere Passform eignet sich für Männer, die einen körpernäheren Sitz bevorzugen. Bei den Sakkogrößen gibt es drei Kategorien:

TIPP

Um festzustellen, ob das ausgewählte Sakko nicht doch zu groß ist, stellen Sie sich seitlich neben eine Wand und nähern sich langsam. Berühren die Schulterpolster vor Ihren Armen die Wand, dann sollten Sie eine kleinere Größe wählen. Wann das Sakko zu klein ist: Sakko zuknöpfen und zwei Finger horizontal unter das Jackett klemmen. Passen beide Finger nicht mehr unter das Jackett, ist das Sakko zu eng.

Schlanke Größen:

Die Größen 98 bis 110 sind ideal für große und schlanke Männer ab einer Körperlänge von 1,82 m. Wir empfehlen Ihnen auch auf die zusätzlichen Maßangaben in unserem Online-Shop zu achten und für zusätzliche Informationen steht Ihnen unser Größenberater zur Verfügung.

Normalgrößen:

Für Männer mit "normaler" Statur sind die Größen 40 bis 60 ideal. Diese Sakkogrößen passen den meisten Männern, die zwischen 1,72 und 1,82 m groß sind. Wer selber nachmessen möchte, findet in unserem Größenberater die richtigen Konfektionstabellen.

Untersetzte Größen:

Männer mit "kompakter" Statur sollten zu den Größen 25 bis 28 greifen. Sie eignen sich für Männer mit einem kleinen Bauch, die nicht größer als 1,72 m sind. Deshalb werden diese Sakkogrößen auch als Kurzgrößen bezeichnet.

Von formell bis leger

Kleiner Stil-Kompass für Sakkos

Wie gelingt Ihnen ein stilsicherer Auftritt mit Sakko passend zum Anlass? Nick Sullivan, Redakteur beim britischen Modemagazin Esquire, ist überzeugt, das britische Sakko lässt sich mühelos von formell bis lässig stylen und bleibt dabei immer zeitlos elegant. Wir stellen Ihnen drei Looks vor:

Klassischer Look

Mit dem ikonischen Club-Blazer meistern Sie den Spagat zwischen formell und leger. Kombiniert mit einem klassischen Karohemd und einer gepflegten Denimjeans gelingt Ihnen ein souveräner Auftritt bei jeder Gelegenheit. Dieser klassische Look unterstreicht Ihren zeitlos eleganten Stil, ganz gleich, ob beim Firmenjubiläum, dem Wochenendausflug oder einem wichtigen Meeting.

Traditionell mit Country Charme

Sie bevorzugen einen traditionellen Look mit englischem Country Charme? Dann kombinieren Sie das klassische Tweedsakko mit einer Cordhose und dem Troyerpulli aus robuster Schurwolle. Hier harmonieren alle zeitlosen Klassiker des British Country Styles perfekt miteinander. So sind Sie für einen Herbstspaziergang ebenso passend gekleidet wie für den anschließenden Besuch im Landgasthof.

Brit Chic meets Academia Style

Der Academia-Stil inspiriert von den ehrwürdigen Hallen britischer Universitäten, lebt seit jeher von der zeitlosen Ästhetik des British Style. Zentrales Element: das Cordsakko. Es verbindet Komfort und Charakter stilvoll. Kombiniert mit einem Rollkragenpullover aus feinstem Kaschmir oder Lambswool entsteht ein lässiger und zugleich ästhetischer Look. Formeller wirkt der Stil mit einem klassischen Oxfordhemd, Chino oder Tweedhose und eleganten Schnürschuhen wie Brogue und Budapester. 

Für Business & Freizeit

Die Herrensakkos bei THE BRITISH SHOP

The Country Jacket

Tweedsakkos

Klassisch britisch kleiden Sie sich mit einem Sakko aus Tweed. Die besonderen Schurwollstoffe aus Irland und Schottland werden in klassischen Mustern wie Fischgrat und Glencheck gewebt. Noch dezenter sind unsere Herrensakkos mit Überkaros im British Check.

Sakkostoffe wie der auf Handwebstühlen gefertigte Harris Tweed und der seltenere Donegal Tweed aus der gleichnamigen irischen Region überzeugen mit ihrem festen, langlebigen Gewebe.

Der Anlass: Wärmende Schurwolle, oder leichte Seide, englische Tweedsakkos sind ideale Begleiter für informelle Anlässe. Als Freizeitsakko beweist es überall dort Klasse, wo seine rustikale Eleganz nicht deplaziert wirkt. Beim Wochenendausflug aufs Land, dem Spaziergang im Wald oder einem Treffen mit Freunden. 

Die Kombination: Seinen authentischen Charme entfaltet das Tweedsakko in typisch englischen Kombinationen mit Cordhose und Tattersallhemd. Robustes Schuhwerk wie Brogues und ein Shetland-Pullover runden den klassischen Country Look perfekt ab. Feinstrick, eine leichte Chino oder Wollhose lässt das Tweedsakko frischer und leichter wirken.

 

Harris-Tweedsakkos

Premium-Qualität aus Schottland

The City Blazer

Club-Blazer

Der klassische Navy Blazer geht zurück auf die Uniformjacken der Marine. Typisches Erkennungsmerkmal sind Knöpfe aus Metall, gerne silber- oder goldfarben. Kammgarn in Super-100-Qualität verleiht diesem Wollblazer seine Leichtigkeit. 

Der Anlass: Der Club oder City Blazer ist die passende Wahl, wenn ein Anzug zu formell, ein Pullover aber zu lässig wirken würde. Er ermöglicht einen souveränen Auftritt, ohne overdressed zu sein. Bei Familienfeiern, dem Geschäftstermin ohne Krawattenzwang oder die Gartenparty im Sommer.

Die Kombination: Besonders stilvoll wirkt der Navy Blazer zur grauen Flanellhose mit Budapester. Mit heller Chino und Streifenhemd und Slippers betonen Sie den maritimen Charakter und zeigen sich sommerlich-frisch. Ein Einstecktuch und der klassische Derby betonen den formellen Charakter.

Cordsakkos

Cordsakkos stehen für unaufgeregte Eleganz und einen Hauch akademischen Charme. Ihr samtiger, widerstandsfähiger Stoff mit der charakteristischen Rippenstruktur verkörpert Wärme und Gemütlichkeit. Typisch britischer Breitcord, auch Manchester genannt, weist das Cordsakko als beste Alternative zum Tweedsakko aus.

Der Anlass: Weniger formell als Tweedsakko und Club-Blazer passt das Cordsakko zu allen typischen Freizeitbeschäftigungen, die seinen intellektuellen Charme zu schätzen wissen. Der Besuch im Museum oder einer Vernissage, ein angeregtes Gespräch beim Abendessen mit Freunden oder dem „Casual Friday“ im Büro.

Die Kombination: Cord harmoniert wunderbar zu Feinstrick. Ein Rollkragenpullover aus Kaschmir oder Lambswool unterstreicht den akademischen Look. Denimjeans und Karohemd betonen den klassischen Country Look. Passend dazu das Schuhwerk: Entweder feine Schnürer oder robuste Lederboots.